Pioniere/innen
A - Z

Hahn, Johann Siegmund

* 1664 Schweidnitz; † 1742 ebenda

Hahn studierte in Leipzig und Leiden. Er schloss seine Studien als Doktor der Philosophie und Medizin ab. Anschließend ließ er sich als Arzt nieder und wurde Nachfolger seines gleichnamigen Vaters als Stadtphysikus in Schweidnitz, einer Stadt in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Seine Erfolge machten ihn weit bekannt, so dass er eine große Praxis aufbauen konnte. Zudem war er auch außerhalb von Schweidnitz als Consiliarius gefragt. Später wurde er Leibarzt des polnischen Thronfolgers Prinz Jakob Sobiesk. Gemeinsam mit seinem Vater gilt er als Wegbereiter der naturheilkundlichen und der wissenschaftlichen Hydrotherapie in Deutschland. In der Literatur werden die beiden auch als „Wasserhähne“ bezeichnete.

Bekannt wurde er als Autor des in Breslau und Leipzig erschienenen Buches „Unterricht von Krafft und Würckung des frischen Wassers in die Leiber der Menschen, besonders der Krancken, bey dessen innerlichen und äusserlichen Gebrauch“, das 1738 erstmals veröffentlicht wurde und noch zu seinen Lebzeiten in der 4. Auflage erschien. Dieses Buch soll Sebastian Kneipp für seine Wasserkuren inspiriert haben.

Was veranlasst die DWA, ihn, den Pionier der Wassertherapie, auch zu den Pionieren der deutschen Weinkultur zu zählen?

Keine Frage, Hahn war ein Pionier der Hydrotherapie. Wir wollen keine Geschichtsverdrehung durchführen, seine Biographie, sein Wirken und seine Ideen nicht verbiegen. Eine seiner wichtigen Empfehlungen war, den Flüssigkeitsbedarf des Menschen nicht mit alkoholischen Getränken zu decken und den Durst mit frischem Wasser zu löschen.

Hahn hat in seinen Schriften sich auch zum Weintrinken geäußert und zwar in einer Weise, die den Anliegen der DWA sehr ähnlich ist. Er sah im Wein „mässig genossen“ durchaus „mancherley Würckungen“ positiver Art, z. B. bei der Verdauung und Kräftigung, warnte zugleich aber vor Trunkenheit und gesundheitlichen Schädigungen durch Übermaß. Er verwies auf „die vernünftigen und behutsamen Einwohner der Wein-Länder, wo der Wein mit viel Wasser gemischt oder begleitet werde. Hahn fasste seine Empfehlungen geradezu poetisch zusammen:
 

„Wer aber zur Freude und Abwechslung zuweilen beim Wasser-Trinken ein Gläschen Wein Bescheid zu thun Lust hat, dem will ich solches mit einem herzlichen Prosit gesegnen, denn immer einerley gebrauchen, verursacht Überdruss. Allezeit Wasser oder Wein trincken, ist nicht lustig, sondern zuweilen Wein, zuweilen Wasser trinken, das ist lustig.“   

Wer mehr über Johan Siegmund Hahn wissen möchte, dem empfehlen wir:

Quellen

Diese Webseite verwendet Cookies.

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren. Diese Cookies helfen uns dabei, Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten und unsere Webseite ständig zu verbessern. Mit dem Klick auf den Button “Akzeptieren” erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Für weitere Informationen über die Nutzung von Cookies oder für die Änderung Ihrer Einstellungen klicken Sie bitte auf “Details”.

Außerdem geben wir mit Ihrer Zustimmung Informationen an unsere Partner für Soziale Netzwerke, externe Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.

Sie geben Ihre Einwilligung, wenn Sie unsere Webseite weiterhin nutzen.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Datenschutz.

Impressum