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Länger leben mit mediterranem Trinkmuster

Dass mediterran essen mit viel Fisch, Gemüse, Nüssen und nativem Olivenöl gesund ist, hat sich längst herumgesprochen. Doch auch die Art und Weise, wie in Mittelmeerländern traditionell alkoholische Getränke konsumiert werden, trägt erheblich zu den gesundheitlichen Vorteilen bei, bis hin zu einer besseren Lebenserwartung. Eine spanische Studie hat dieses Phänomen nun genauer unter die Lupe genommen.

Die mediterrane Ernährung gehört zu den gesündesten Essmustern. Wer sie einhält, darf sich zudem über eine längere Lebenserwartung freuen. Als eine wesentliche Komponente der mediterranen Ernährung gilt der regelmäßige, moderate Weinkonsum. Er ist fester Bestandteil der Skalen, die bei der Einschätzung helfen, ob und wie stark sich jemand an ein mediterranes Essmuster hält. Doch ein mediterranes Trinkmuster hat mehr Facetten als die Getränkeart und die Konsummenge. Um deren Einfluss auf die Lebenserwartung zu ermitteln, hat ein spanisches Forscherteam eine eigene Skala zur Beurteilung von Trinkmustern entwickelt.

Sieben Kriterien
Die in der aktuellen Studie verwendete Skala zur Bewertung der Trinkmuster wurde bereits vor Studienbeginn entwickelt (a priori). Das verleiht ihr eine bessere Aussagekraft als Beurteilungen im Nachhinein, die durch vielerlei Einflüsse verzerrt sein können. Diese Skala für mediterrane Trinkmuster umfasst folgende Punkte:

  • moderate Konsummenge:
    für Frauen 5 – 25 g Alkohol/Tag (d.h. etwa 1 bis 1,5 Glas Wein) und für Männer 10 – 50 g/Tag
  • Weinpräferenz, hier mindestens 75 % der konsumierten Menge an alkoholischen Getränken
  • Präferenz für Rotwein, wie in Spanien (und anderen Mittelmeerländern) üblich
  • Konsum überwiegend zu Mahlzeiten: hier mindestens 75 % der Trinkmenge
  • geringer Spirituosenkonsum: hier weniger als 25 % der Trinkmenge
  • Konsum über die Woche verteilt
  • Vermeidung von „binge drinking“, also großen Trinkmengen zu einem Anlass: hier Vermeidung von Anlässen mit mehr als 5 Drinks (50 g Alkohol)

Nach Auswertung der diesbezüglichen Fragebögen wurden die Trinkmuster folgendermaßen eingeteilt: Bis zu 3 Punkte kennzeichneten eine geringe Ausprägung mediterraner Muster, 4 bis 5 Punkte standen für eine moderate Ausprägung und 6 bis 9 Punkte für eine hohe Ausprägung mediterraner Trinkgewohnheiten. Auch die Abstinenten wurden erfasst. Um jedoch bessere Aussagen zum Einfluss der Trinkmuster auf die Lebenserwartung treffen zu können, galten jene mit einem nur gering ausgeprägten mediterranen Muster als Vergleichsgruppe.

Am längsten lebt, wer mediterran genießt
Dazu wurden im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie die Daten von 2.226 überwiegend männlichen (82 %) Studienabsolventen der spanischen Universität in Navarra ausgewertet. Die Männer waren zu Studienbeginn mindestens 50, die Frauen mindestens 55 Jahre alt. Diese sogenannte SUN-Kohorte (Seguimiento Universidad de Navarra) umfasste gebildete und hoch motivierte Probanden. Sie ist auch deshalb nicht repräsentativ für die gesamte Bevölkerung, erlaubt jedoch hinsichtlich der Trinkmuster folgende Aussagen:

  • Wer die Kriterien für mediterranes Trinken nicht oder kaum einhält, weist innerhalb von 14 Jahren die höchste Sterblichkeit auf, vor allem an Krebserkrankungen.
  • Im Vergleich zu diesem ungünstigen Trinkverhalten schneidet sowohl Abstinenz (Sterbewahrscheinlichkeit - 40 %) als auch ein moderat ausgeprägtes mediterranes Trinkmuster (Sterbewahrscheinlichkeit - 35 %) besser ab.
  • Die geringste Sterbewahrscheinlichkeit (- 46 %) findet sich beim am stärksten ausgeprägten mediterranen Muster.

Das bedeutet für Konsumenten alkoholischer Getränke: Ideal für ein langes Leben scheint es, regelmäßig über die Woche verteilt Wein zu Mahlzeiten zu genießen und auf Trinkgelage und große Mengen an Spirituosen zu verzichten.

Zum Vergrößern, bitte auf die Folien klicken.

Quelle: Barbería-Latasa, M et al.: Mediterranean Alcohol-Drinking Patterns and All-Cause Mortality in Women More Than 55 Years Old and Men More Than 50 Years Old in the “Seguimiento Universidad de Navarra” (SUN) Cohort. Nutrients 2022;14:5310

 

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Neues aus der Wissenschaft Trinkmuster

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